Die Natur und der Garten sind für mich ein Rückzugsort, ein «save space» an dem ich Durchatmen und meine Batterien aufladen kann. Hier finde ich oft Inspiration, Kraft und Lösungsideen für die Herausforderungen des täglichen Lebens, denen ich in der Arbeitswelt und in den Beziehungen zu Mitmenschen ausgesetzt bin. Die Natur ist dabei sozusagen meine engste Verbündete und schenkt mir Ruhe und Gelassenheit, um mich dem Alltag und den Anforderungen zu stellen.
Ich glaube, was mich in der Natur so beglückt, ist, dass Bäume, Pflanzen und Tiere nicht über mich urteilen und keine wertende Meinung über mich entwickeln. Ich denke, dies ist auch ein Punkt, warum sich Menschen in dieser äusserlich schwierigen Zeit so viele vierbeinige Begleiter zugelegt haben. Ein Hund, eine Katze ist für jegliche Streicheleinheit dankbar und liebt uns ohne Wenn und Aber, so wie wir sind.
In einer Naturerfahrung trete ich mit einem Baum, einer Wiese, oder einer Pflanze in Beziehung, aber es ist eine Beziehung, in der mich der Baum, oder die Pflanze so sein lässt, wie ich bin. Und das ist ein extrem gutes Gefühl.
Gärtnern und ganz im Speziellen Kräutergärtnern ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern auch Balsam für Körper, Geist und Seele. Eingebunden zu sein in Naturprozesse, für Pflanzen Verantwortung zu übernehmen, gibt mir Kraft und Selbstvertrauen.
Ich muss es eingestehen. Ich kann das Frühjahr kaum noch erwarten. Endlich wieder in der Erde wühlen, Äste stutzen, neue Kräuter aussäen und im Garten und auf dem Balkonkästen setzen. Die Arbeit in der Natur ist nicht nur eine schöne Beschäftigung, sondern sie ist auch nachweislich gesund, denn der Aufenthalt an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und hält mich fit, denn mein Kreislauf kommt beim buddeln im Garten meist so richtig in Schwung. Was die Gartenarbeit für mich aber einzigartig macht, ist, dass mich die Beschäftigung mit den Pflanzen erdet und zufrieden macht.
Möglichst viel Zeit im Garten zu verbringen ist eine Wohltat, sogar jetzt im Februar, wo auf unseren Kräuterfeldern immer noch Schnee liegt. Der ausklingende Winter verleiht dem Kräutergarten einen ganz besonderen Zauber und die Beete strahlen eine beinahe feierliche Ruhe aus. Jetzt lassen sich auch gut Vögel beobachten, die die Samen aus den Dolden der stehengelassenen Fenchelpflanzen und Sonnenblumen picken. Wenn sich an kalten Februartagen die Sonne zeigt, glitzert es überall im verzauberten Kräutergarten.
Ich liebe es am frühen Morgen mit einem wärmenden Tee durch den Schnee zu stapfen, die bizarren Eisblumen an den Pflanzen zu bewundern und die Vögel bei der Futtersuche zu beobachten. Es tut gut, beruhigt das Gemüt und ist die beste Einstimmung und Vorbereitung auf die zu erwartenden Herausforderungen des Tages.
Damit ich gesund durch den Winter komme habe ich es mir angewöhnt, täglich einen Extrakt aus dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) zu mir zu nehmen und mehrmals wöchentlich frischen Meerrettich in den Speiseplan einfliessen zu lassen. Der frisch gestochene Meerrettich ist eine den ganzen Organismus stärkende Wurzelpflanze und ist hervorragend geeignet um Verdauungsbeschwerden, hartnäckigen Bronchialhusten und Lungenleiden zu bekämpfen. Um es gleich vorwegzunehmen. Ich bin kein Freund der Bekämpfung, sondern plädiere vorbeugend Kräuter- und Heilpflanzen einzusetzen, damit es eben gar nicht zu Mangelerscheinungen und Krankheiten kommt. Der Meerrettich, auch «Antibiotikum der Bauern» genannt ist mit seinen wertvollen Inhaltstoffen und Vitaminen eine wichtige Heilpflanze um unser Immunsystem und die Atmungsorgane zu stärken um gesund durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.
Liebe Freunde der «Appenzeller-Kräuterwelt», unser Blog wird ab dem 19. Februar 2021, 14 -täglich, jeweils freitags um 19 Uhr erscheinen. Wir freuen uns für Sie da zu sein.
Auf Fragen, Anregungen und den Austausch mit Ihnen freuen wir uns sehr. Sie erreichen uns unter mail@kraeuterhaus-appenzell.ch oder via Kommentarspalte.
Mit den besten Wünschen aus dem Kräuterhaus in Appenzell
Remo Vetter